Fachkonferenz des NKCS: Cybersicherheit im europäischen Kontext
Das Jahr 2024 ist ein Meilenstein für die Cybersicherheit in Europa. Mit der Verabschiedung der NIS2-Richtlinie und dem Cyber Resilience Act hat die Europäische Union (EU) wichtige regulatorische Maßnahmen eingeleitet, um digitale Infrastrukturen und die digitale Souveränität Europas zu stärken. Diese und weitere Themen standen im Mittelpunkt der ersten Fachkonferenz des Nationalen Koordinierungszentrums für Cybersicherheit (NKCS), die am 10. Dezember 2024 unter dem Motto „Cybersicherheit im europäischen Kontext – Innovation und Förderung im Fokus“ in Köln stattfand.
Die Veranstaltung, organisiert und durchgeführt vom DLR Projektträger als Partner des NKCS im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), brachte Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammen, um über aktuelle Herausforderungen, Trends und Fördermöglichkeiten im Bereich der Cybersicherheit zu informieren und diskutieren. Ebenfalls als Ansprechpartner vor Ort waren das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (als Kopfstelle des NKCS) sowie das Forschungsinstitut Code der Universität der Bundeswehr in München.
Digitale Souveränität als strategisches Ziel Europas
Ein zentrales Thema der Fachkonferenz war die digitale Souveränität Europas. Vor dem Hintergrund globaler geopolitischer Spannungen und zunehmender Cyberbedrohungen steigt die Notwendigkeit, kritische digitale Technologien eigenständig zu entwickeln, einzusetzen und zu schützen, um nicht von externen Akteuren abhängig zu sein. Daher verfolgt die EU dieses Ziel zunehmend durch Regulierung und Förderung. Hierbei spielt die gezielte Förderung von Forschungs- und Innovationsprojekten eine zentrale Rolle, um technologische Unabhängigkeit zu sichern und Europas Position in der globalen Cybersicherheitslandschaft zu festigen.
Förderprogramme: Brücke zwischen Innovation und Praxis
Im Rahmen der Konferenz wurden die europäischen Förderprogramme Digital Europe und Horizon Europe vorgestellt. Beide Programme stellen erhebliche finanzielle Mittel bereit, um innovative Projekte im Bereich Cybersicherheit zu fördern. Das NKCS unterstützt Organisationen und Unternehmen hierbei durch Beratung, die Identifikation relevanter Ausschreibungen und potentieller Partnerschaften sowie praktische Hilfestellungen bei der Antragsstellung. So wird der Zugang zu EU-Fördermitteln erleichtert und die Brücke zwischen der deutschen Cybersicherheitscommunity und der EU geschlagen.
Anhand der regen Beteiligung und lebhaften Diskussionen im Rahmen der Vorträge und Networking-Sessions zeigt sich die große Bedeutung des Themas. Auch auf der Fachkonferenz wurde deutlich, dass die Komplexität der europäischen Fördermittelsystematik und der bürokratische Aufwand die beiden größten Zugangshürden für EU-Förderungen darstellen. Hier ist das NKCS beratend tätig und kann unter nkcs@bsi.bund.de kontaktiert werden.